Top, die Wette gilt. Für die Zweitliga-Handballer der HSG Frankfurt Rhein/Main beginnt das Jahr nicht nur mit einer echten Standortbestimmung. Die beiden Tests gegen den souveränen Spitzenreiter der II. Bundesliga Nord, ASV Hamm, haben einen besonderen Charakter. Jörg Ströhmann, neben Peter Schreiber HSG-Geschäftsführer, stellte über seinen Großcousin Stefan Schumacher, einem Hammer Vorstandsmitglied, den Kontakt zum aufstrebenden Verein aus dem Ruhrgebiet her, um eine familieninterne Wette einzugehen. Die beiden Handball-Funktionäre wollen es jetzt genau wissen: Wessen Mannschaft hat im direkten Vergleich die Nase vorn? Um dem Duell mehr Brisanz als die Überprüfung der sportlichen Verfassung zu verleihen, erwartet den Gewinner eine Belohnung für die Mannschaftskasse. Los geht der Nord-Süd-Vergleich mit dem Hinspiel am Mittwoch, 20. Januar, um 20 Uhr in der Kelkheimer Eichendorff-Halle. Der Eintritt für diesen ersten Handball-Leckerbissen 2010 beträgt fünf Euro. Das „Rückspiel“ findet am 31.01. in Hamm statt.
„Ich habe der Mannschaft zu verstehen gegeben, dass ich 1000-prozentigen Einsatz erwarte“, sagt Ströhmann, der ungern die Geldbörse für den Club seines Großcousins öffnen möchte und viel lieber einen zusätzlichen Sponsor für seine Spieler gewinnen will. Der HSG-Geschäftsführer beweist mit dieser Zielsetzung viel Mut: Der ASV Hamm hat in dieser Saison noch nicht verloren. Das Team des ehemaligen Niederwürzbacher Bundesliga-Profis Kay Rothenpieler gab bei Unentschieden in Potsdam und Schwerin überhaupt erst zwei Punkte ab und ist schnurstracks auf dem Weg in die Bundesliga.
Ähnlich wie die Trägervereine der HSG Frankfurt Rhein-Main aus Münster und Wallau planen auch die „Ruhrpottler“ eine Kräftebündelung, um hohe Ziele anzustreben. Der Zusammenschluss mit dem Tabellenfünften Ahlener SG ist beschlossene Sache, die Sport-Gemeinschaft Ahlen-Hamm wird zur nächsten Saison kommen – am liebsten in der Bundesliga.
Dafür schuften die Rothenpieler-Schützlinge schon auf höchstem Niveau. Die Mannschaft kommt von einem einwöchigen Trainingslager mit drei Einheiten pro Tag aus Fuerteventura direkt nach Kelkheim. Zwar fehlen dem starken Team mit erfahrenen Profis aus sechs Nationen die Rückraumspieler Vlatko Mitkov (Mazedonien) und Chen Pomeranz (Israel) wegen Nationalmannschafts-Lehrgängen. Jedoch haben die Gäste mit ihren besten Torschützen Markus Hock (HSG Wetzlar) und Andreas Simon (GWD Minden) sowie dem langjährigen Bundesliga-Torwart Torsten Friedrich (SC Magdeburg, TuS Nettelstedt-Lübbecke) so viel Potenzial, dass sie immer noch als Favorit in die Vergleichsspiele gehen.
Die HSG ist gewappnet. „Kräfte gesammelt“ und „viel gepowert“ hat das Team von Mike Fuhrig und Jan Immel seit dem Trainingsbeginn am 9. Januar. Bis auf die zwischendurch erkälteten Benedikt Seeger und Stefan Bonnkirch konnten alle Spieler voll mitziehen. Die Partien passten bestens ins Vorbereitungskonzept, so Immel. Durch gemeinsame Trainingseinheiten mit dem TV Großwallstadt und der HSG Wetzlar ist bis zum Punktspiel-Start am 5. Februar gegen den TV Leichlingen ohnehin geplant, die Reize hoch anzusetzen – da kommt der ASV Hamm gerade recht.
